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Im Mai 1979 reiste Elton John erstmalig als erster westlicher Popstar in die Sowjetunion, um in Moskau und Leningrad die Bevölkerung zu erfreuen. Auch in Obersuhl wurde im besagten Jahr ein musischer Meilenstein gelegt, dessen Bedeutung zu diesem Zeitpunkt nicht erahnt werden konnte. Möglicherweise mag der ein oder andere einen derartigen Vergleich übertrieben oder unverhältnismäßig halten. Doch Geschichte kann auch in den kleinsten Orten geschrieben werden. Wäre denn sonst unser alljährlicher Musikabend noch immer so erfolgreich? Es wäre zu bezweifeln. Auch würden nicht so viele Menschen an uns glauben und stets die Hände großzügig offenhalten, wenn finanzielle Hilfe vonnöten ist.Musikabend2019

Vor einem Jahr zeichnete unser emsiger Födervereinsvorsitzender Herr Kleinerüschkamp das Bild eines neuen Flügels. Er betonte die Symbolkraft, würde dieser am 40. Geburtstag unseres Musikabends seine ersten Töne erklingen lassen. Aus der Vision erwuchs Realität und ein wunderschöner schwarzer Flügel wurde zur feierlichen Übergabe in der Aula unmittelbar vor dem Musikabend im Beisein sämtlicher Spender erstmals bespielt. Phantastisch bezeugten Marie-Theres Weber und Nele Wagner durch ihr musisches Talent den Klang dieses hochwertigen Instrumentes. Den Flügel aber doch nicht zur musischen Untermalung des Musikabends in der Großsporthalle zum Einsatz zu bringen, geschah eher aus pragmatischer Sicht. 20.000 Euro über den Schulhof zu rollern ist schon eine eher zweifelbehaftete Vorstellung, dieses Gewicht dazu noch treppauf-treppab zu wuchten – schwuppdiwupp – alle freiwilligen Helfer fort. Natürlich widerspricht es dem guten Ton von Masse zu sprechen, aber bei 300 Kilogramm kann man definitiv nicht von einem Fliegengewicht sprechen.

Das Fehlen des Flügels zum Musikabend tat jedoch dem musischen Hochgenuss keinen Abbruch. Lisa-Marie Waschke und Julia Heider begrüßten nach und nach unsere herausragenden Talente auf der Bühne. Von 19 Uhr bis 23 Uhr wurde Obersuhl von der Musik dominiert. Unsere Blechbläser der Schule, die indirekt den Startschuss gaben, erlaubten hiervon keine Zweifel. Dieses beeindruckende Miteinander wies auf unzählige Übungsmomente hin, die einem solch gelungenen Auftritt vorausgegangen sein mussten.

Während sie sich neben der Bühne formierten, standen unsere 5er und 6er Minis im Anschluss aufgereiht und brav in gefühlten 10 Reihen als erste auf dem „musisch-historischen Boden“. Brav - bis die ersten Akkorde unserer Schulhymne – dieses Mal als Medley – den Raum erfüllten. Schwungvoll, enthusiastisch und vor allem stolz schmetterten die in diesem Moment so gar nicht Kleinen den begeisterten Zuhörern ihre Freude, Teil dieses Ganzen zu sein, zu. Unser lieber Franz-Karl Weber, eines unserer musikalischen Urgesteine, konnte aus gesundheitlichen Gründen erstmals nicht selbst seine Finger über die Tasten des Klaviers fliegen lassen. Doch spätestens seit letztem Donnerstag können wir sicher sein, dass musisches Talent tatsächlich genetisch weitergegeben werden kann. Marius, Herrn Webers Sohn aus der 10G, ließ sich nicht lang bitten und war bereit, sich den riesigen Fußspuren seines Vaters zu stellen. Zusammen mit Anna Platzdasch aus der 7d und einer schier unermüdlichen und Stahlseilnerven besitzenden Frau Kalkhof schafften sie es in zahlreichen Zusatzproben den Weg zu einer gelungenen Präsentation zu ebnen. Chapeau!

Die Anfängergruppe Herrn Zwieners wechselte dann das Bühnen- und Klangbild. Aus stehenden wurden sitzende Kinder und aus Tasten wurden Saiten. Die gelungene Realisation ihrer Version von Bob Dylans Meisterwerk trug sich sicher nicht so einfach im Wind davon (Für den Fall, dass mein sprachliches Bild nicht so ankommt, wie erhofft: Sie spielten Blowing in the Wind ?).

Die Wechsel zwischen den einzelnen Acts erfolgten schier sekundenschnell und lautlos. Wie kleine Ameisen wuselten die Kids der Technik-AG von Herrn Liesen umher. Jeder Handgriff saß, jeder war sich seiner Aufgabe bewusst. Sie, diese Jungen und Mädchen, haben einen beachtlichen Teil zum erfolgreichen 40. Geburtstag beigetragen. Genauso wie die viele Klassen, die der Aufregung trotzten und sich trauten, in ca. 1800 (!!) ihnen entgegenblickende Gesichter zu schauen. So präsentierten die 7d und 9G unter der Leitung von Frau Kalkhof, sowie die 8b, die 7b und 7e, die 9R1 und 9R2 und die 10R1 unter Herrn Martus‘ Fittiche aktuelle und (alt)bewährte Hits den begeisterten Zuschauern. Derart viel Mut aufzubringen, um seine Leistungen vor Hunderten von Menschen zu zeigen, erfordert unser aller Wertschätzung.

All das brachte auch Frau Rudschewski in ihrer Ansprache zum Ausdruck. Mit sichtbarem und auch verdientem Stolz kann auf Geschehenes und Gegenwärtiges (zurück-) geblickt werden. Sie hält dieses große Schiff im Fahrwasser und behält bei noch so stürmischen Zeiten einen klaren Kopf. Wenn man dann die Früchte der Arbeit an einem solch erinnerungswürdigen Abend ernten darf – umso besser!

Noch viele weitere besondere Acts trugen dazu bei. Herr Boppert, der sein Herzblut und all seine Geduld in die Rocker – ob groß, ob klein – unserer BSO legt oder die Drumline-AG, die durch ihre phantastische Darstellung ihrer Trommelkünste alle erst zum Staunen und dann zu frenetischen Begeisterungsrufen hinriss. Wo anfangen, wo aufhören?

Herr Matthias Weber – der Nachname scheint eine gute Voraussetzung für musikalische Erfolge zu sein – und unser lieber Herr Gräf trommelten ehemalige Schülerinnen und Schüler unserer Schülerband zusammen, um musisch in Erinnerungen zu schwelgen. Kurz entschlossen sagten die Ehemaligen zu. Mit der Schülerband schuf Herr Martus eine feste Größe in unserem musikalischen Ganztagsangebot, weil er den Nerv der Zeit traf. Und genau dies hält bis heute an, wie man an der momentanen Zusammensetzung erkennen konnte. Die Kids rocken die Bühne – das ist echt ein Fest, ihnen dabei zuzusehen.

Ein wahres Highlight unter den Highlights war im wahrsten Sinne des Wortes ein HIGHLIGT… bzw. ein 12faches Highlight. Bespickt mit LED-Leisten und getarnt in dunklen Anzügen, die jeder Bankräubergang ein erfurchtsvolles Kopfnicken entlockt hätte, stand scheinbar NICHTS auf der Bühne. Nach und nach entflammte ein Nichts nach dem anderen und schwupps… standen 12 Strichweibchen auf der abgedunkelten Bühne. Die Halle bebte mittlerweile. Da taten ein ausgefallener Oberkörper und ein halbes Bein dem Erfolg keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil! Wie Leuchtkäfer wirbelten unsere Strichweibchenlehrerinnen zu „Cordula Grün“ herum. Selbst eine Hebefigur war eingebaut! Wer sich dann aber auf den Schultern 2er Lehrer mit Herzchen in den Höhen drehte, blieb verborgen. Natürlich entließ die Zuschauerschaft die Tanzbegeisterten nicht ohne Zugabe von der Bühne.. Danach gab es für die Trainerin Frau Niebergall einen blinkenden Blumenstrauß als Dankeschön der Erleuchteten. Fix umgezogen stand kurze Zeit später Frau Kalkhof zusammen mit einer Vielzahl an musisch talentierten Lehrern (und Niklas Wagner sowie Moritz Pfeffer zur lautstarken Unterstützung) als Abschluss-Bonbon und besonderes Leckerli auf der Bühne. Last, but not least…. Diese Aussage könnte bei dieser Formation nicht treffender sein. Trotz vorangeschrittener Stunde hatten sich die Reihen noch nicht gelichtet und wie ein überdimensionaler Chor, auf den ein Gotthilf Fischer (für die etwas jüngeren unter uns: Das ist der, der die gesamte Zuschauerschaft immer zum Trällern brachte) nur neidisch wäre, stimmte das Publikum in das Woo-oh-oh bei Sweet Caroline gänsehauterzeugend ein und schuf ein wirklich fulminantes Ende einer mehr als gelungenen Geburtstagsfeier. Um es mit Neil Diamonds Worten zu sagen: Good times never seemed so good!

Ein kurzer Nachtrag sei gestattet. All das oben Gelesene haben Sie sicher schon in verschiedenen Varianten der Presse entnommen, aber was unseren Musikabend neben den musikalischen Glanzstücken zu etwas wirklich Besonderem macht, kann nur dann erkannt werdn, wenn man mit wachem Auge das Treiben um sich herum beobachtet. Da sieht man Frau Weyh, die unermüdlich die gesamte Versorgungsorganisation im Blick hat und sich trotz all des Stresses der vergangenen Woche(n) dies nie anmerken lässt. Man erkennt all die Lehrerinnen und Lehrer, die es sich neben dem „Vorzeugniswahnsinn“ nicht nehmen lassen, den gesamten Abend Getränke und Bockwürstchen zu verkaufen – immer mit einem Lächeln und Zeit für einen kurzen Plausch. Schaut man nach links, sieht man ehemalige Schüler mit Lehrern Selfies machen. Der Blick nach rechts zeigt Abgänger, die über das ganze Gesicht strahlen, weil sie ihren ehemaligen Klassenlehrer entdecken. Bei genauem Hinhören schnappt man auf, wie herzlich unsere Schülerinnen und Schüler über die Zeit an dieser Schule – unserer Blumensteinschule – reden, ganz besonders jetzt, nachdem sie es auch anders erlebt haben. In einem Gespräch sagte eine Schülerin, dass sie hier so viel mehr als reines Fachwissen erlangt habe. Werte, die hier nicht nur „vermittelt“, sondern auch „gelebt“ wurden, ebneten ihr den weiteren Lebensweg. Viele ihrer Klassenkameraden, die mit ihr die Schulbank gedrückt haben, teilen diese Ansicht. Etwas, dass uns zum einen stolz, zum anderen stark macht. Denn diese feste Einheit, die wir tatsächlich sind, wird auch weiterhin bestehen. Weit über die nächsten 40 Jahre hinaus.

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