Klingelingeling…. Der Unterricht beginnt! Alle Schülerinnen und Schüler auf ihre Plätze! Gewusel und Getümmel. Schnattern wie auf dem Ententeich hinter dem Haus. Und plötzlich… Stille! Das Erklingen der Glocke ruft die Kids zusammen. Erste Stunde: Chor.
Dennoch wirkt das ganze Szenario doch nicht ganz schulalltagstypisch. Warum? Es ist Dienstag, 7. August 2018, 8 Uhr, Großsporthalle Blumensteinschule, gefühlte 35 Grad Celsius sowohl innen als auch außen. Auf den Rängen haben sich zahlreiche Besucher eingefunden, um einen ganz besonderen Tag zu feiern. Ein Blick in die Menge offenbart zahlreiche, durch Aufregung gerötete Kindergesichter, den neuen Ranzen ganz nah bei sich. So, als könnte man daran Halt finden oder sich im absoluten Ernstfall darin verstecken. Schließlich weiß man ja nie, was einen so erwartet. Viel Freude am Lernen und Begeisterung an der Sache wünscht Frau Rudschewski den nun kleinsten Mitstreitern. Sie freue sich und sei stolz darauf, dass wieder so viele Schülerinnen und Schüler den Weg zu uns gefunden haben. Eine, wie nicht nur sie findet, völlig richtige Entscheidung. Das Wort übergab sie an unseren Bürgermeister Herrn Wirth. Er blickte zurück auf seine Anfänge in seiner Führungsfunktion in Wildeck. Gerade solch ein öffentliches Amt ist eng an das Wahrnehmen offizieller Termine geknüpft. Dabei sei dieser Tag, an dem er die große und ehrenvolle Aufgabe habe, Kinder in der Schule zu begrüßen, ein ganz besonderer für ihn. Unter unseren neuen Fünfern saßen einige Kinder der Grundschule am Rhäden, die bereits vor vier Jahren von ihm willkommen geheißen worden sind – mit einer Zuckertüte und einem herzlichen Lächeln. Die Nervosität war sicher an diesem Tag von beiden Seiten sehr stark ausgeprägt, da es in diesem Moment auch für Herrn Wirth das erste Mal war, an dem die Zuckertüten durch ihn überreicht wurden. Mit herzlichen Grüßen und den Wünschen für eine phantastische Schulzeit erfreute er nicht nur unsere Kurzen, die ja nun mal, wie er so schön sagte, von den „großen Kleinen zu den kleinen Großen“ geworden sind. Schwuppdiwupp. Aber auch dieser Jahrgang wird das - wie die vielen zuvor - klasse schultern. Dann wurde es aber auch Zeit für das Programm, das ganz toll zu werden schien. Schließlich ließ der Blick durch die Großsporthalle dies erahnen. 84 neue Fünftklässler schauten gebannt auf das Innenfeld. Dort standen mittlerweile sämtliche - nicht weniger aufgeregte - Schülerinnen und Schüler des Jahrganges sechs in Chorformation, um durch unsere „Schulhymne“ ihre Verbundenheit zu der BSO zu unterstreichen. Traditionell planten und probten alle fünf damals noch fünften Klassen in der Projektwoche vor den Ferien ein Programm, um den jüngsten Blumensteinern einen angemessenen Empfang darzubieten. Dieses imitierte den Alltag an unserer Schule. Verschiedene Fächer wurden mit Lebensfreude und einem gehörigen Maß an kindlicher Begeisterung gefüllt. Sport stand dabei natürlich auch auf dem Plan. Unsere Schülerinnen und Schüler demonstrierten dabei sowohl akrobatisches Talent als auch Kraft, Ausdauer und Geschick in der Durchführung des akribisch durchdachten Parcours. Im Fach Geschichte stellten eine Schülergruppe selbst verfasste gereimte Texte zu Kernbereichen unserer Blumensteinschule vor, wozu z. B. die Cafeteria (DER Treffpunkt der Schülerschaft schlechthin) und das Fach Emilia zählen. Was alles am vergangenen Dienstag für unsere Jüngsten noch ganz unbekannt und fremd schien, haben sie sich mittlerweile schon genauestens angeschaut und erforscht. Das erneute Klingeln: Deutsch! Emsig wurde in einer simulierten Pausensituation ab-, um- und wieder aufgebaut. Lediglich fünf Tage haben zur Verfügung gestanden, um ein Theaterstück einzustudieren. Unsere kleinen Schauspieler gaben in „Rosdörnchen“, eine Persiflage auf Grimms Dornröschen, wirklich alles. In höchsten High Heels und dicksten Hosen bei schweißtreibenden Temperaturen und stehender Luft hielten sie phänomenal durch und zeigten eine achtungswürdige Vorstellung. Super! Unser Fördervereinsvorsitzender Herr Kleinerüschkamp fand ebenfalls nach abgeebbtem Jubel erheiternde Worte an unsere Neuen, begrüßte sie herzlich und beschrieb kurz die Funktion und die Bedeutung des Fördervereins für die Weiterentwicklung unserer BSO. Abgerundet wurde das Programm mit einer Tanzeinlage unserer bewegungsbegeisterten Sechser. Jeder, wirklich jeder, tanzte begeistert mit. Der Rhythmus steckte an… und auch auf der Tribüne wippten die Beobachter mit den Füßen. Selbst Frau Rudschewski zeigte sich von der Musik angesteckt und tippte mit den Schuhen zum Takt. Auch für diesen Programmpunkt bedankten sich die zuschauenden Eltern, Schüler und Lehrer mit begeistertem Applaus. Dennoch verhallte dieser ziemlich schnell, betrat ja Frau Rudschewski den Sichtbereich, um die Klassen in ihre finale Form zu bringen, Nacheinander traten die neuen KlassenlehrerInnen Frau Gorges, Frau Herteux, Herr Minner und Frau Molzberger vor, um ihre Schützlinge in Empfang zu nehmen. Schon zu diesem Zeitpunkt kann man die unterschiedlichen Charaktere der Kinder erkennen. Während die einen springend und herzlich lachend ihrem neuen Lehrer die Hand gaben, zeigten sich andere wiederum verschüchtert und vorsichtig. Doch alle werden ihren Weg in unserer Schule finden, weil jedes Kind für sich betrachtet wird. Und das macht eine gute Gemeinschaft aus: Die Augen stets füreinander offen haben.
So werden auch unsere jetzt noch Kleinsten in der Zukunft ganz Große werden.
Klasse 5a: Frau Gorges
Klasse 5b: Frau Herteux
Klasse 5c: Herr Minner
KLasse 5d: Frau Molzberger