Fuhr man wachen Auges am vergangen Freitag, dem 15.06.2018, durch Obersuhl, fielen die vielen attraktiven jungen Erwachsenen auf, die lachend an der Straße entlang gingen und deren Euphorie und positive Aufregung offensichtlich waren. Zahlreiche Autofahrer hupten und signalisierten ihre Achtung vor den Absolventen der Blumensteinschule Obersuhl 2018. Ein langer Schulweg findet ein geglücktes Ende. High Heels, elegante Kleider, stilvolle Anzüge, modische Frisuren en mass. Alles unterstrich die immense Bedeutung des besagten Abends. Es zeigte aber auch, dass ein hoher Schuh nicht maßgeblich für die wahre Größe jedes Einzelnen gewesen war, sondern vielmehr die überaus erfolgreichen Ergebnisse der Haupt- und Realschulprüfungen dieses Jahres. Etwas, worauf man mit Recht stolz sein kann. Wie alles andere lässt sich auch hierbei alles in Zahlen ausformulieren: Insgesamt 109 Schülerinnen und Schüler durften an diesem Abend mit einem Abschluss das liebevoll geschmückte Obersuhler Bürgerhaus verlassen.

Dabei machten die  Absolventen des Realschulzweigs mit 92 jungen Frauen und Männern die wesentlich dominantere Gruppe aus – was jedoch die Freude der 17-köpfigen Hauptschulklasse nicht im Geringsten trübte. Warum sollte es auch! Schließlich sind ihre Resultate genauso positiv ausgefallen. Aus unglaublichen 33 Gemeinden, Ortschaften, Städten fanden all diese jungen Menschen fünf bzw. sechs Jahre das Ziel Rhädenweg 15 – und sie taten es gern. Die Art und Weise, wie sich die jeweiligen Klassen bei ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern bedankten, unterstrich das sehr bewusst gelebte positive Schüler-Lehrer-Verhältnis, das die Blumensteinschule so besonders macht. Viele Tränen flossen bei den Worten, die die Schüler an Herrn Niebergall, Frau Stuhr, Herrn Minner, Herrn Rohner und Frau Bartosch richteten. Auch das Publikum war sichtlich gerührt und geizte nicht mit Taschentucheinsatz. Schon der Beginn der akribisch durchdachten Feierstunde erzeugte Gänsehaut durch und durch. Sah man diese jungen Menschen zu „Es ist Zeit zu gehen“ von Unheilig zu ihren Plätzen schreiten – voller Ehrfurcht vor dieser Situation – ließ sich ein Blick zurück nicht vermeiden. „Es ist Zeit zu gehen – wir danken Euch für all die Jahre“ … Wo ist sie hin, die Zeit, seitdem die nun fast erwachsenen Gesichter ebenfalls ehrfürchtig in der Großsporthalle auf der Tribüne saßen, frisch von der Grundschule entlassen und bereit, sich dem Leben als Große zu stellen. Das sind sie jetzt zweifellos. „Kein Augenblick ist je verloren – wenn er im Herzen weiterlebt – Das Leben wird jetzt anders sein – doch die Erinnerung bleibt ewig bestehen.“ Dass dieses Motto nicht nur leeres Phrasengebrabbel ist und sich die Schüler die Erinnerung bereits auf dem langen Weg bis zum Abschlussabend bewahren konnten, zeigte die etwas andere Chronik, die von unseren Schulsprechern und Präsentatoren Niklas Rummel und Patricia Sauer auf phantastische Weise verbal unter das Publikum gebracht wurde. Sie haben nicht vergessen, dass sie von Heike Seidenfaden-Weber damals mit einer Sonnenblume begrüßt worden waren und wollten an diese für sie besondere Geste mit ebenfalls 2 Sonnenblumen, die sie Frau Seidenfaden-Weber übergaben, erinnern. Wieder ein Moment feuchter Augen. In seiner Rede honorierte Herr Gräf, der die Schulleiterin Frau Rudschewski an diesem Abend würdig vertrat, die besonderen Ergebnisse dieses Jahrgangs. Fast die Hälfte aller erhielten mit ihren Abschlusszeugnissen eine Oberstufenbefähigung. Der Bürgermeister von Wildeck, Herr Alexander Wirth, unterstrich mit seinen Worten die Aussagen des stellvertretenden Schulleiters und wünschte den Abgängern von Herzen alles Gute für den vor ihnen liegenden Lebensweg. Herr Kleinerüschkamp schloss sich ebengenannten Wünschen an und belohnte einige Schülerinnen und Schüler für imponierende Leistungen oder bemerkenswertes Engagement innerhalb des Schulalltags mit einem Geschenk vom Förderverein. Alle Klassen verabschiedeten sich mit einem selbst gestalteten Beitrag zu der Festveranstaltung - vornehmlich mit einer Präsentation zahlreicher Fotos aus der Blumenstein-Zeit. Und so wollen sie alle gehen… als Freunde, die sich definitiv nicht zum letzten Mal gesehen haben.

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