Wie jedes Jahr als abschließendes EMILIA-Projekt des Jahrgangs 5 stand das Thema „Wald“ auf der Agenda. Wohl das jüngste Kleinkind kann sich etwas unter diesem Begriff vorstellen: Baum, grün, Holz, dunkel – spontane Schlagwörter, die beim Brainstorming gefallen sind.

Naja… auch Rotkäppchen und der Wolf platzte aus einer ambitionierten Schülerin heraus… aber das hatte dann doch weniger mit dem angestrebten Ziel zu tun.

Kurz entschlossen packten wir uns etwas zu trinken ein und spazierten gen Rhäden – unserem wunderschönen Naturschutzgebiet. Dort lauschten wir und versuchten diverse Geräusche bewusst wahrzunehmen. Dabei wurde den Schülern bewusst, dass es so viel mehr zu erforschen und zu entdecken gibt, wenn man die eigenen Sinne konzentriert einsetzt. Das Summen von Bienen (um ehrlich zu sein, waren es Wespen, aber das klingt weniger atmosphärisch?), das Rauschen der Blätter, das Knirschen des Holzes, wenn man auf den Waldboden tritt, die frische Luft. Auf dem Hochsitz wurde noch schnell das Proviant verputzt, hat man ja schließlich einen sehr weiten Weg zurückgelegt. Die gesammelten Erfahrungen und Eindrücke be-/ verarbeiteten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss in ihren Projektordnern.

Am Dienstag zog es dann unseren Jahrgang 5 in den Hainich. Auch wenn sich der Weg dorthin etwas komplizierter zeigte – Thüringen gibt gerade alles hinsichtlich Baustellen -, ließen wir uns davon nicht abschrecken. Und das war auch gut so! Der hiesige Baumkronenpfad bot für unsere Jüngsten viel Interessantes. Da wir nicht alle gemeinsam lospilgern durften, haben „die auf dem Boden Gebliebenen“ sinnvoll die Zeit im Informationszentrum verbracht. Dort konnten die Kids selbst aktiv werden, anfassen, testen, Kräfte ausprobieren. Alles wirkte noch sehr neu und einladend. Das Highlight natürlich war dann aber der Gang durch das obere Stockwerk der Bäume – den Baumkronen. Ein Ranger begleitete uns auf dem Weg und erklärte auf kindgerechte Weise die Entstehung sowie Flora und Fauna des Hainichs. Jeder, der einen Fünftklässler auf den Fluren begegnet, darf ruhig fragen, wie viele Spechtarten dort aufzufinden sind und wie oft diese pro Sekunde gegen das Holz pickern können… Ich bin mir sehr sicher, dass das jeder Einzelne beantworten kann.

Nachdem am Mittwoch vornehmlich inhaltlich gearbeitet worden war, ging es Donnerstag wieder hinaus in die Natur. Voller Elan brachen wir Richtung Ruine Blumenstein auf… Und der Weg war länger als erwartet. Dennoch hielten sich die Kids wacker und genossen das herrliche Wetter. Ein gemeinsames Picknick zwischen den historischen Überbleibseln aus dem 18. Jahrhundert begeisterte die Kids sehr… nachdem man sie als Lehrer dezent auf besagte Steinmauern hingewiesen hatte. ? Foto hier, Selfie da. Es waren sogar einige Kranke per Liveschaltung mit oben. Das nenne ich mal soziales Engagement und Teamgeist! Den Rückweg versüßten wir uns u. a. mit „Ein Hut – ein Stock – ein alter Mann“, wobei sich da einige regionale Abwandlungen herausstellten. Die Schüler fanden es jedenfalls überaus amüsant, wie die Lehrer kräftig zählten, marschierten und ihr rechtes Bein umherschwangen. Langweilig war es definitiv nicht.

Da allesamt so toll mitgemacht haben, gab es für alle am Freitag ein leckeres Eis und einen Sprung ins kühle Nass. Da wir das tolle Obersuhler Freibad nutzen dürfen, haben wir einen Luxus, den nicht viele Schulen vorweisen können. Danke, danke, danke! Wir wissen das sehr zu schätzen.

Eine lehrreiche Woche, die wieder gezeigt hat, dass Lernen definitiv nicht langweilig sein muss!